Auswanderung aus der Region Emsland / Grafschaft Bentheim nach Nordamerika
Im 19. Jahrhundert erfasste eine mächtige Wanderungsbewegung den europäischen Kontinent. Zunehmend mehr Menschen sahen keine Zukunft mehr in ihrer alten Heimat, sei es wegen Land- und Besitzlosigkeit, Nahrungsmittelknappheit, Arbeitslosigkeit oder auch wachsender Verfolgung ihrer politischen oder religiösen Überzeugungen. Aus Not und Verzweiflung ließen sich Heuerleute, Kleinbauern, Handwerker, Familien und manchmal auch ganze Dörfer mit einem Großteil ihrer Einwohner auf das „Abenteuer Auswanderung“ ein. Zielländer wie die USA, aber auch Kanada, Argentinien, Brasilien und Australien versprachen Arbeit, Land und Rechte - die Massenauswanderung begann.
Zwischen 1820 und 1914 verließen annähernd 50 Millionen Europäer ihre Heimat, viele über die Auswandererhäfen Rotterdam, Bremerhaven, Hamburg, Antwerpen und Liverpool. In dieser Zeit wanderten mehr als fünf Millionen Deutsche aus, vorrangig in die USA, um in der „Neuen Welt“ ein besseres Leben zu finden. Angesichts der Ausmaße dieser Auswanderung begann seit 1833 auch die Landdrosteibehörde Osnabrück die Auswandererzahlen zu erfassen.